Der Garten von Karin Berends-Lüürßen
Wie alles anfing!
Im Mai 2019 lernte ich auf einer Reise, die ich für Mitglieder meiner “Facebook-Traumgarten”-Gruppe nach Ostfriesland organisiert hatte, einen quirligen Rotschopf kennen, dessen fröhliches Temperament mich permanent an Pippi Langstrumpf erinnerte. Wir saßen nebeneinander beim Abendessen, fanden uns sofort sympathisch, lachten miteinander und es ergab sich eine Einladung in Karins Garten.
Im August war es dann soweit, dass ich im LATÜT-Garten auf Fotosafari gehen durfte. Der Sommer 2019 war heiß und knochentrocken, aber genau an diesem Vormittag ließ sich die Sonne nicht blicken. Meine Fotos waren darum nicht zufriedenstellend. Ich wollte aber Karins Garten unbedingt als allerersten “deutschen Garten” zeigen, damit ich die Künstlerin vorstellen kann, welche die Illustrationen für “Wurzerls Garten” kreiert hat. Darum bat ich Karin, für diesen allerersten Beitrag über den LATÜT-Garten eigene Fotos mit einfließen zu lassen. Ihre Bilder sind am unteren Rand mit LATÜT gekennzeichnet, auch die 3 Videos hat sie selbst aufgenommen.
Der “LATÜT-Kunstladen”
Frau ist neugierig, also trete ich als erstes in den Verkaufsraum von “LATÜT” ein. Richtig gemütlich sieht es auf den ersten Blick aus und ich bin erstaunt darüber, was ich alles sehe. Ich wusste nur, dass Karin malt. Die meisten Bilder stehen jedoch im Atelier und hier kann ich nur staunen. Alles was Karin in die Finger gerät wird bemalt. Vom Besen über Glückwunschkarten zu Gläsern und Lampenschirmen. Alles findet man hier unter einem Dach vereint. Etwas ganz besonderes sind die Herz-Ausschütt-Boxen. Aber was rede ich, das kann Karin doch viel besser. Wer mag, kann Karin selber in ihrem Kunstladen besuchen und hören. Ein Klick auf das Video und schon ist man mitten in Rhauderfehn, bei “LATÜT”.
1. Video vom Laden
Der vordere Garten rund um das Haus.
Jetzt möchte ich aber unbedingt in den Garten. Geht man zwischen dem Kunstladen und dem Haus nach hinten, gelangt man direkt auf den großen Platz “Unter den Eichen”. Die Bäume sind teilweise 200 Jahre alt und geben davon Zeugnis, wie lange hier schon Menschen ansässig sind. Als Bayerin fühle ich mich – Entschuldigung – wie in einem gemütlichen Biergarten (nein, es sind keine Rosskastanien, es sind und bleiben Eichen). Für größere Gruppen ist das ein wunderbar schattiger Platz zum Ausruhen. Wenn Karin dann strahlend auf die Besucher zukommt, fühlen sie sich hier sofort wie zuhause. (Foto unten links) In dem blau-weiß gestrichenen Bauwagen ist übrigens die Bibliothek der Hausherrin untergebracht. Es gibt noch mehr so putzige rot gestrichene Häuschen, z.B. das “Gänseheim”, in dem heute die Gartengeräte untergebracht sind. (Foto Mitte oben) Überall sprießen Blumen aus der Erde, aber Karin ist es auch wichtig, ein Selbstversorger-Standbein zu haben. Darum gibt es auf der Rückseite des “Gänseheims” einen kleinen Kräuter- und Gemüsegarten. Auch im hintersten Gartenteil finden sich weitere Anpflanzungen von Essbarem. Ich wende mich um und gehe zur Veranda auf der Rückseite des Wohnhauses. (Foto rechts außen) Dort befindet sich auch der Atelier-Eingang. An der linken Hausseite gibt es einen weiteren Sitzplatz vor dem Küchenfenster. Hier zwischen dem Haus und einem Schuppen ist “Omas Blumengarten”. (Foto unten Mitte) Karin hat hier traditionell bewusst auf große Änderungen verzichtet. Geht man vorne noch einmal um die Ecke, so kann man unmittelbar am Haus einen breiten Streifen Maiglöckchen (Convallaria majalis) sehen, auch er erinnert an die Oma.
Im Schatten, auf einem Stuhl zusammengerollt, finde ich die Hausmieze. Auf meine Frage, ob ich sie fotografieren dürfe, schüttelt sie bedächtig den Kopf und meint, sie würde doch gerne ihr Persönlichkeitsrecht wahrnehmen und möchte nicht in “Wurzerls Garten” abgebildet werden. Da ich weiß, dass Karin alles malt, was sie liebt, finde ich im Atelier auch schnell ein Bild von der Mieze. Ich mache auch noch weitere Fotos von anderen Gemälden und bin gespannt, ob ich dem einen oder anderen Motiv gleich im Garten wiederbegegnen werde. Natürlich durfte Karin ihre Katze nicht nur malen, sondern auch fotografieren. Später hat sie ihrer Dosi huldvoll gestattet, mir doch noch ein Foto zum Veröffentlichen zu schicken. Voilà!
Die Tür vom Häuschen “Vasenreich” ist weit geöffnet und lädt zum Betreten ein. Ganz rechts hinten ist schon die Gartenpforte zum großen Rundgang zu erkennen. Aber zuerst muss ich hinein in das “Vasenreich”. Die kurze Zeitreise in diesem kleinen Raum wirkt wie eine Entschleunigungs-Schleuse auf mich. Meine Bewegungen werden bedächtiger und ich leere meinen Kopf für alle Eindrücke, die mich gleich erwarten. Als ich durch das kleine Fenster hindurch einen Blick in den “Romantischen Garten” erhasche, freue ich mich noch mehr auf den Rundgang, der mir bevorsteht. Zwischen “Vasenreich” und Rolfs Garage führt der Weg direkt auf den Eingang des Rundweges zu. Der Sitzplatz mit dem hübschen Topf-Garten ist neu entstanden. Die plakativen großen Bilder an der Hauswand gefallen mir gut. Große weiße und rote Blüten in verschiedenen Farbtönen sind so markant, dass es eine gute Idee von Karin war, nur weiße und blaue Blüten in den Töpfen davor zu präsentieren.
Im “Romantischen-Garten”.
Ich beginne den Garten-Rundgang im “Romantischen Garten”. Es ist der einzige Teil, der auf dem ganzen Gelände eine gewisse Geschlossenheit zeigt. Diese wird durch eine lockere Gehölz-Umrandung erreicht, die beschützt – aber nicht zumauert. Es gibt hier einige Holzbänke, deren Nachtblau sich wunderschön mit den Blütenfarben vereint. Hortensie ‘Annabelle’, vor den scharfen Winden des flachen Landes in Sicherheit, wird von einer bunten Stauden-Gemeinschaft umworben. Neben Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum) und verschiedenen Glockenblumen (Campanula) beeindruckt mich hier eine besondere Königskerze (Verbascum), die sich von alleine diesen Platz vor der Bank ausgesucht hat. Den alten, leicht angerosteten Vogelbauer sah ich schon durch das Fenster des “Vasenreichs”. Ich frage mich, was er mir erzählen möchte – der weitere Rundgang gibt mir die Antwort. Im “LATÜT”-Garten braucht es keinen wirklichen Käfig – alles ist hier frei – die Pflanzen, die Tiere, die Kunst und die Phantasie! Ich summe plötzlich das alte Volkslied: “Die Gedanken sind frei…”.
Glücklich, gesund und zufrieden räkeln sich die Stauden und Gehölze. Wie wunderblau muss dieses mäandernde Vergissmeinnicht-Band im Frühling ausgesehen haben? Immer noch sind an den Enden der Blütenstiele einzelne kleine blaue Tupfen zu erkennen. Aber die Regie haben jetzt andere Pflanzen, wie die hell aufleuchtenden Euphorbien, übernommen. Bevor ich in den nächsten Gartenraum gehe, stehe ich noch eine Weile am kleinen Teich. Er schmiegt sich in die hintere Ecke des “Romantischen Gartens”. Wasserlinsen (Lemna) bedecken die Oberfläche, die blaue Himmels-Spiegelung muss die Blüte des herzblättrigen Hechtkrauts (Pontederia cordata) beisteuern. Mit wenig Aufwand wurde hier eine intime ruhige Szene gezaubert, die mir sehr gut gefällt. Gerne würde ich mich eine Weile auf den blauen Stuhl auf der Rückseite des Teiches setzen und den kleinen Wasserfröschen, den schwirrenden Libellen und den Wildbienen zuhören und -sehen.
Der “Rosengarten”
Aber es lockt mich auch sehr, mehr zu sehen. Nach diesem farblich ruhigen, in sich geschlossenen Garten, den ich gerade verlassen habe, stehe ich jetzt mitten in einem Kontrastprogramm. In den hochsommerlich prahlenden “Rosengarten” ergießen sich komplementäre und pastellige Farbverläufe aus Karins Mal-Palette. Mit den leichten Zaun-Konstruktionen ist nicht nur die Landschaft als Dauergast in den Garten eingezogen, nein, die Stauden scheinen ein Eigenleben zu entwickeln und wandern kontinuierlich von Gartenzimmer zu Gartenzimmer und manchmal auch darüber hinaus. Das besondere Licht hier in diesen offenen Räumen kann ungehindert die Rosen und Stauden streicheln. Außen am Grundstücks-Ende läuft ein etwas massiverer Holzzaun den “Poetischen Garten” entlang – ich hoffe die Rehe, die am Rande des Mais-Feldes äsen, respektieren das.
Fröhlich und bunt, wie zufällig zusammengefunden, geht es im “Rosengarten” eingangs los. Die rosafarbene Flammenblume (Phlox paniculata) himmelt den hohen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis ‘Pink Tanna’) an, rote Skabiosen besuchen die stahlblaue, ruthenische Kugeldistel (Echinops ritro) und über allem leuchten die gelben Solitäre: Königskerze (Verbascum), Alant und Goldrute (Solidago). Der Phlox paniculata ‘Uspech’ ist ideal geeignet, einen harmonischen Farb-Übergang in die Mitte des Gartens zum ersten Rosen-Schwerpunkt zu bilden. Diese Aufmerksamkeit bringt die Rose ‘Herkules’ noch mehr zum Strahlen.
Während sich in den Randbereichen des “Rosengartens” bunteste Staudengesellschaften verlustieren, sitzen einige Rosen um den Rosenpavillon. Das Licht der Spätnachmittags-Sonne in “LATÜT” ist so besonders, dass aus der Rose ‘Veilchenblau’ die blaulilanen Farbanteile völlig herausgesaugt zu sein scheinen. Die Blütenfarbe nähert sich der rosafarbenen chinesischen Wiesenraute (Thalictrum delavayi) an. Auch die Weg-Länge vom “Rosengarten” zum “Sonnengarten” ist mit Rosen bestückt. Die ‘Jasmina’ teilt sich ihren Platz mit einer Staudenwicke (Lathyrus). Dann gibt es die Rose ‘William Lobb’ zu sehen, einen Multiflora Sämling und andere. Die Rose ‘Abraham Darby’ bringt einen neuen Ton in die Rosen-Farb-Palette.
Auch die letzte sichtbare Quertrasse vor dem “Sonnengarten” ist für die Namensgeberin dieses Gartens reserviert. Die Rose an der blauen Himmels-Leiter ‘Madame Nicht-Lykkefund’ (2 x gekauft, 2 x falsch ausgezeichnet, aber dafür remontieren Beide prächtig), macht gerade Pause, so kann das Blau der Leiter ungehindert die Signalwirkung der Rudbeckia mildern. Mit Hilfe eines weißen Phloxes mit fliederfarbenen Äuglein sitzt auch die rosafarbene Rose ‘Fairy’ genau am richtigen Platz. Ich hätte diese Kombination wahrscheinlich nie gewagt und sehe hier, was ich versäumt habe. Ich bin von Karins Beet-Malerei fasziniert. Ich nehme das Rosa gar nicht als solches wahr. Ich sehe nur, dass die Gelb-Orange-Töne etwas abgemildert leuchten, so, als läge noch der silberne Morgenschleier über dem Beet.
Ist Karin nun eine malende Gärtnerin, oder eine gärtnernde Malerin?
Nun sie ist Beides – sie malt nicht nur Bilder auf Staffeleien, sondern sie malt auch mit Blumen direkt in ihre Beete. Das sind allerdings nicht die protzigen Bild-Broderien der früheren formalen Parks, nein es ist ein zarter Dialog von Pflanzen und Gräsern die sich im leisen Lufthauch von Ostfriesland zu immer neuen Bildern verweben. Diese duftige Leichtigkeit wird durch das besondere Nachmittags-Licht Ostfrieslands noch betont. Spätestens jetzt werden die Blumenbilder lebendig und tanzen in den Sonnen-Untergang. Was Karin in ihren Blumenbeeten zaubert, das verändert sich von Tag zu Tag und der Bilder-Rahmen darum ist so gering, dass die übermütigen Blumen-Kinder, wenn ihnen danach ist, einfach ausbüxen und in ein neues Bild hineinspringen. Die filigranen Garten-Zimmer-Abgrenzungen sind ein wunderbares Mittel den Pflanzen jede nur denkbare Freiheit zuzugestehen.
Vielleicht weckten diese permanent sich verändernden Natur-Gemälde den großen Wunsch der professionellen Gärtnerin, diese kostbaren Augenblicke der Natur festzuhalten? Jedenfalls beschloss sie nach ihrer gärtnerischen Ausbildung erneut weiter zu lernen und sich zusätzlich zur Kunstmalerin ausbilden zu lassen? Auch dieses Metier beherrscht sie inzwischen so gut, dass sie regelmäßig Kurse in unterschiedlichen Maltechniken gibt. Jedenfalls ist es interessant zu sehen, wie sie sich an der Staffelei von spontanen Eingebungen leiten lässt, aber im Garten bewusst ihr professionelles Wissen als Gärtnerin ausspielt. Dazu kommt Karins großer Respekt vor der Schöpfung der Natur und genau das bringt die natürliche Atmosphäre in die Beete. Ihr Einfühlungsvermögen auf die Bedürfnisse der vielen kleinen Garten-Mitbewohner ist dabei überall spürbar, nicht nur bei der Pflanzenauswahl.
Der “Sonnengarten”
Kaum bin ich in den “Sonnengarten” eingetreten, drängt mich etwas, mich noch einmal umzuschauen. Sofort wird mir klar, warum Karin die meisten Kletter- und Rambler-Rosen an die Abgrenzung zu diesem Gartenteil gepflanzt hat. Die Rosen blühen beiderseits, auch in den “Sonnengarten” hinein. Vom Rosen-Pavillon ist nur noch das obere Drittel zu sehen. Was für ein planerisch und gestalterisch kluger Schachzug – eine Rose für 2 Gärten!
Auch hier gibt es filigrane Abgrenzungen in die Landschaft. Nur so schafft es die Sonne, die gerade hinter den Bäumen am Horizont untergeht, ihren Weichzeichner über die Beete zu zaubern. Die Rose ‘Pretty Sunrise’ leuchtet mit den Fingerhut-Sämlingen (Digitalis) um die Wette. Mein Gedanken-Karussell kommt nicht zur Ruhe. Soll ich Karins Konzept bewundern, alles akribisch in mich einsaugen, oder einfach nur die stille Harmonie der Abendstunde genießen? Die Antwort gibt mir der Distelfalter: “Gibt es eine bessere Leichtigkeit des ‘Seins’, als den ‘Pas de deux’ eines Schmetterlings mit der Verbena bonariensis?”
Im “LATÜT”-Garten gibt es zwei Gestaltungs-Merkmale, die sich durchgehend in jedem Gartenraum wiederfinden. Das ist zum einen die Auswahl an Sitzplätzen, die überall zum Ruhen und Meditieren einladen. Aber es geht auch um wichtige Pflanzen-Gattungen, die Karin in allen Gartenteilen in immer neuen Facetten präsentiert. Das betrifft nicht nur die Rosen, oder den Phlox und die Lupinen, es sind auch die Dahlien, wie hier die Kaktusdahlie ‘Orfeo’ und viele andere. Das Federgras, die Verbenen oder auch der Fingerhut laufen mir ständig über den Weg. Sie suchen sich ihre Lieblingsplätze selbst aus.
Gerade im “Sonnengarten” gefällt es vielen Stauden besonders gut. Viel zu harmonisch, vielleicht gar langweilig würde dieser Teil ohne den kräftigen roten “Pinselstrich” von Karin wirken. Oft bedeutet der trockene Boden eine Herausforderung für sie, wenn sie eine neue Pflanzen-Gattung in ihrem Garten heimisch machen möchte, wie z.B. das Helenium. Erst nach mehreren Fehlversuchen ist Karin fündig geworden. Helenium ‘Moerheim Beauty’ heißt die Hübsche, die ausnahmsweise die Trockenheit im Garten toleriert und so darf auch sie sich in den verschiedenen Garten-Partien verteilen. In der hellblauen Rund-Bank hat ein Rotdorn sein neues Zuhause gefunden. Ich bin am hinteren Ende des Gartens angekommen und freue mich schon auf den Parallel-Weg durch den “Poetischen Garten”, von dem ich natürlich auch immer wieder in den “Sonnen”- und “Rosengarten” hinüberschauen kann. Der flachblättrige Mannstreu (Eryngium planum) verträgt sich gut mit der Muschel denke ich – ach ja – ich bin ja gar nicht so weit von der Nordsee entfernt, was für ein netter Gedanken-Schubs!
Im “Poetischen Garten”.
Der lange breite Streifen, der parallel zum “Sonnen”- “Rosen”- und “Romantischen Garten” bis hinter zum Bauwagen neben dem großen Platz “Unter den Eichen” verläuft, ist Karins neuestes Gartenprojekt. Früher war dieser Teil ein Weideplatz. Entsprechend verdichtet ist der Boden, dem viele neue Beet-Teile abgerungen wurden. Würde man mit einer Drohne fotografieren, würde sich das Bild einer einzigen großen Blume zeigen. In zwei Jahren ist der “Poetische Garten” sicher so weit, sich so einem Foto-Shooting zu stellen. Schon jetzt glänzt die Seerosen-Dahlie ‘Twilight Time’ wirkungsvoll mit ihrem Hofstaat. Ich schlendere langsam den Gras-Weg zurück in Richtung Bauwagen. Bei dieser großen neuen Pflanz-Fläche hat Karin im hinteren Teil natürlich auch mit vielen Annuellen gearbeitet. Klatschmohn und Kornblumen erzählen, dass hier noch vor kurzem Weideland war.
Langsam erreiche ich den blauen Bauwagen, da leuchtet mich Buddleja weyeriana ‘Sungold’, ein Schmetterlingsflieder, so charmant mit seinem warmen Orangegelb an, dass ich ihn beinahe auf meine ‘Must-Have’ Liste gesetzt hätte. Leider ist er mir in Oberbayern nie begegnet. Er liebt mildere Gefilde, wie Südengland, wo ich ihn kennenlernte, oder eben den ‘Poetischen Garten’ von Karin.
Die Sonne steht tief, auch in Ostfriesland geht sie unter, wenn auch viel später als in Bayern. Ein Bild, das ich im “LATÜT”-Kunstladen fand, schwebt mir vor Augen, ja, ich muss es noch präsentieren, auch wenn der Spaziergang sehr lange gedauert hat. Aber ich stehe gerade vor einer Stauden-Kombination, die mir genau dieses Bild in den Kopf gebracht hat. Der Bartfaden (Penstemon ‘Andenken an Friedrich Hahn’) und das zarte Federgras (Nassella tenuissima ‘Pony Tails’) wiederholen mit den gleichen Farben den Sonnenuntergang in “LATÜT”.
Mich hat dieser Garten sehr berührt, seine Unschuld, seine Ehrlichkeit, die Natürlichkeit und das Selbstverständnis und vor allem seine Poesie. Was für ein heilsames Refugium für Mensch und Natur! Was für ein Kraftspender für die Bewohner von “LATÜT”.
Als ich mich noch einmal umdrehe, sehe ich, wie die Lichttupfen auf dem Federgras den Garten in die Abend-Ruhe wiegen. Dann fällt mir ein, dass ich ja Karin gebeten habe, noch etwas von ihrer poetischen Kunst zum Besten zu geben. Genau an dieser Stelle hat sie zwei ihrer Pinsel-Gedichte aufgenommen, als Dankeschön für alle Diejenigen, die sich die Zeit genommen haben, sich bis zum Schluss auf “LATÜT” einzulassen.
PLZ 26817 Rhauderfehn, Bargkamp 35, 2500 qm, GdS-Mitglied, “Natur- und Bauerngarten, mit 200jährigen Eichen, Gemüse- und Atelier-Garten umrahmen ein ostfriesisches Fehnhaus, ein wunderschöner Stauden-Garten bringt die Weite der ostfriesischen Landschaft auf das Grundstück”, LATÜTGARDEN + LATÜT der KUNSTLADEN, Kontakt: Karin Berends-Lüürßen E-Mail: latuet@freenet.de Website: www.latüt.de
22 Kommentare
Ein wunderbares Intro für Deine neue Website, liebe Renate! Gleich zum Frühstück eintauchen in den Latütgarten, welch ein Genuß. Gratuliere Dir von <3
Liebe Sabine, zuerst einmal vielen lieben Dank für Deinen netten Kommentar. Es ist der allererste auf meiner Web und darum freue ich mich besonders. Es ist auch schön, dass Du von den 14 bereitgestellten Beiträgen gerade diesen von Karins Garten ausgewählt hast zum Lesen. Du wirst Dich nicht wundern, wenn ich Dir sage, dass ich mich sehr freuen würde, wenn ich Euren Garten hier vorstellen dürfte? Allerdings würde ich dann für aktuelle Bilder wieder zu Euch kommen, Euer Garten ist ja wie das Leben in stetem Fluß und Wandel. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. Wurzerl
ein sehr schöner Garten und wunderbar beschrieben
Danke liebe Erika, ich denke auch, wenn künstlerischer Geist auf professionellen Gärtner trifft – ist das wie eine Befreiung – man spürt den Freigeist im Garten. Ich hoffe, es ist mir gelungen, das zu vermitteln.
Gute Nacht und lieben Gruß Renate
was für ein schöner Rundgang! Der perfekte Start für diese Seite-die Zeichnungen sind ein Traum und transportieren das Gefühl aus diesem herrlichen Garten.
Liebe Barbara, danke, ja, ich wollte dringend mit LATÜT beginnen, das musste einfach sein. Und es war nicht ganz so einfach, einen so vielseitig begabten Menschen mit seinen verschiedenen Werken zu zeigen. Das hat mich auf die Idee mit den Videos gebracht. Ich hoffe, dass alle Privat-Gärten, die ich vorstelle, diese Idee mittragen und etwas individuelles von sich beisteuern.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.
Herzliche Grüße
Wurzerl
Liebe Renate und liebe Karin, ich habe schon viele Gärten in den letzten Jahren besuchen dürfen, aber nur wenige davon bewundert. Hier ist ein Paradies entstanden und bin immer noch voller Glück, dass ich ihn besuchen durfte. Nicht nur den Garten, auch die Besitzerin ist Herzallerliebst. LG Martina PS: Ich werde wohl Wiederholungstäter und komme wieder
Liebe Martina, dieser Meinung kann ich mich nur voll anschließen.Viele Gärten können mich bei meinem Besuch zufrieden machen. Aber wenige beglücken – und wenn, dann brennt hinter dem Garten ein Herz voller Leidenschaft für alles, was es in die Hand nimmt.Darum waren mir auch die Videos so wichtig. Danke für Deinen Besuch in LATÜT.
Ich wünsche Dir eine gute Woche.
Wurzerl
Obwohl mir die Zeit zur Zeit immer fehlt habe ich mir die Zeit jetzt genommen. Immer wieder ein Erlebnis, deine Zeilen zu lesen. Wie eine Huldigung an die deutsche Sprache. Auch ich kenne Karins Garten, ihren Sinn für das feine und ihre liebe, ergreifende Art. Eine wunderbare erste Veröffentlichung auf dieser Web Seite. vielen Dank
Liebe Ulrike, ich freue mich sehr, dass Dir der Garten-Spaziergang durch LATÜT gefallen hat. Du hast Karin sehr lieb und treffend geschildert, sehr viel von ihrer feinen Art hat auch ihr Garten. Und ich war sehr froh, dass ich mit diesem Garten beginnen konnte.
Sei lieb gegrüßt, wünsche Dir eine schöne Restwoche.
Wurzerl
So kann’s geh’n – wunderschön !
Oh jaaa, alles was von alleine auf einen zukommt ist wertvoll. Man darf ihm nur nicht aus dem Weg gehen.
Herzlichen Dank für diesen wunderschönen Spaziergang in einem traumhaften Garten- Ostfriesland ist ja gar nicht soo weit weg von mir…
Liebe Renate, ich freue mich schon sehr auf deine nächste Vorstellung ?
Liebe Monika, das freut mich wirklich, dass Dir der Garten auch so gut gefällt wie mir. Er ist auf seine Art wirklich besonders. Hast Du schon entdeckt, dass Du auch in Wurzerls Garten spazierengehen kannst? Wenn Du in die Kategorie: “Wurzerl als Gärtnerin” gehst, dann findest Du in den Garten-Impressionen die Spaziergänge durch meinen Garten. Ah, wollte gerade schreiben, dass da auch die Buchverlosung stattfindet, aber lach, Du bist ja schon im Lostopf drin.
Wünsche Dir einen schönen Tag
Wurzerl
Guten Morgen… Jetzt möchte ich mich herzlich bedanken….
Alle die hier so schöne Kommentare hinterlassen haben ein grosses Dankeschön… Dir Renate natürlich auch für deine zauberhafte und bildhafte Garten Beschreibung… Es ist so richtig spannend wie es von einem Gartenteil in den Nächsten geht… Und dank Dir haben jetzt alle Bereiche wunderbare Namen bekommen…. Ich hoffe den Einen oder Anderen irgendwann live in meinem Garten zu begrüßen… Nach diesem Jahr mit soviel Entbehrungen…
Liebe Grüße an Alle Karin Berends Lüürßen
Liebe Karin, spannend sind Deine Gartenräume, die Du geschaffen hast. Ich habe nur beschrieben, was Du kreiert hast. Dir, Deiner Familie und Deinem Garten wünsche ich alles erdenklich Gute. Und… wenn die Zeiten wieder normal sind, dann wünsche ich vielen Menschen die Möglichkeit LATÜT zu besuchen und mit allen seinen Facetten kennenzulernen.
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit bei den Illustrationen und dieser Garten-Präsentation.
Wurzerl
Es gefällt mir sehr, durch Gärten zu streifen die ich nicht erreichen kann. Die Bilder gepaart mit deinen Kommentaren lassen einen glauben mittendrin zu stehen. Vielen Dank dafür
Genau das möchte ich erreichen, viele Bilder, viel Erklären und das Video der Gartenbesitzer, um die es ja letztlich mit ihrem Garten geht. Wenn Du Dich da mitgenommen gefühlt hast, dann habe ich wohl alles richtig gemacht. Danke Dir.
LG Wurzerl
Liebe Renate, liebe Karin, nun habe ich auch einen virtuellen Besuch im LATÜT-Garten machen können, und Renate findet wieder einmal so schöne Worte, um diesen, romantischen verspielten Garten dem Betrachter näher zu bringen. Und so sympathisch finde ich die eingestreuten videos, und das Pinselgedicht: einfach bezaubernd. In Dir, liebe Karin, habe ich eine Seelenverwandte gefunden. Danke an Euch beide für die schöne Präsentation.
Liebe Gertrud, ich glaube, das hast Du richtig erkannt. Karin kennt ihre Pflanzen auch sehr gut und ist auch immer am Optimieren und überlegen, was sie denn noch realisieren könnte. Das Leben ist nun mal ein Fluss – Stillstand ? Passt weder zu uns noch zu unseren Gärten. Herzlichen Grüße und schönen Abend an Euch Beide. Wurzerl
Oh Gertrud Dankeschön, freue mich sehr über deinen Kommentar…
Hoffe bald mal dich und deinen Garten live kennenzulernen… Liebe Grüße aus Ostfriesland… Kari vom LATÜTGARTEN
In Natura noch viel schöner.