Naturalistische Staudenbeete für den Garten
Titel: „Wilde Wiesen gestalten“; Autoren: Katrin Lugerbauer, Joachim Hegmann; 160 S.; 151 Farbfotos, fast ausschließlich von den Autoren; geb.; ISBN 978-3-8186-2216-9; Ulmer Verlag; aktualisierte 2. Auflage vom 25.01.2024
Die Erstausgabe von 2021 wurde als “Bester Ratgeber” beim Deutschen Gartenbuchpreis 2022 ausgezeichnet. Im Impressum der 2. Auflage ist leider nicht erwähnt, dass das Buch inzwischen noch benutzerfreundlicher gestaltet und z. B. um wertvolle QR-Codes erweitert wurde, die zu den Pflanzlisten der einzelnen „Best-practice-Beispielen“ führen.
– Buchrezension –
Blumenwiesen im herkömmlichen Sinne, wer kennt sie heute noch? Für mich waren sie immer das schönste, erhabenste und reizvollste, was ich in der freien Natur finden konnte. Bis heute gaukeln in meiner Erinnerung Segelfalter und Bläulinge zusammen mit Wildbienen über Flächen, die mich immer noch rückblickend verzaubern. Niemals wäre ich jedoch auf die Idee gekommen, dass man etwas, was die Natur menschengemacht verloren hat, in seinem eigenen Garten wiederfinden könnte.
Mit diesem Buch hat sich das schlagartig geändert. Bevor ich die erste Zeile lesen konnte, blätterte ich mehrmals verzückt die Fotos von vorne bis hinten durch. Sie sind aussagekräftig und zugleich wunderschön und machten mich neugierig auf den Inhalt, der mir für meinen Garten ein kleines Blumenwiesen-Paradies verspricht.
Von einer kleinen Beschreibung des Habitats Wiese in der Natur, über die Betrachtung so eine Pflanzung in ein Beet im Hausgarten zu integrieren, der Beschreibung, wann und wie eine Staudenwiese auch funktionieren kann bis zur praktischen Realisierung ist das Buch ein guter Einstieg für den Leser, aus dem Wunsch dann auch Taten folgen zu lassen.
Im zweiten Teil des Buches folgen praktische Beispiele erfolgreich umgesetzter Gestaltungen von Staudenwiesen. Egal ob man sich einen filigranen Kiesgarten; pflegeleichte Staudenbeete anstatt Rasen; Gräser- und Blütenwogen, wie von Jaap de Vries beeindruckend inszeniert; eine amerikanische Prärie oder asiatische Steppe; Strandfeeling in einer Wohlfühloase mit zarten Gräsern; prächtige, naturalistische Staudenwiesen; Lianne Pots große Umsetzung von Präriegärten; eine kleine, wilde Staudenwiese; eine Wildbienen-Wiese oder die überquellende Wildstaudenvielfalt wie sie im Garten von Jochen Wegner zu finden ist, wünscht, es ist für jeden Geschmack das passende dabei.
Wer mehr Verantwortung für die Natur übernehmen möchte und seinen Mähroboter gegen eine gelungene natürliche Beet-Gestaltung eintauschen will, der findet in diesem Buch wunderbare, ästhetische Möglichkeiten, sich den Kindheitstraum der Blumenwiesen in sein eigenes kleines Reich zu holen. Mit dem flüssigen, unterhaltsamen Schreibstil der Autoren und den herrlichen Bildbeispielen fällt es nicht schwer, sich für diese Gestaltungsart zu begeistern.
3 Kommentare
Hallo Renate
das gefällt mir sehr. Ganz nach meinem Geschmack 😄
Wäre auch toll in Deinem Garten zu realisieren, da es perfekt zu der bereits vorhandenen Leichtigkeit passt. LG Wurzerl
Liebe Renate,
im alten Haus war der Rasen ein Wildbienenbereich und wir haben nichts dafür getan. Der Wind hat uns eine Vielfalt an Wildblüten und Gräsern zugeweht und das war spannend. Hier im neuen Revier beginnt sich der Rasen auch in einen Naturrasen umzuwandeln, wenn man es zulässt.
Liebe Grüße
Edith