Quentins Welt der Bienen

Buchcover: Quentins Welt der Bienen
#meetthebeefamily

Titel: Quentins Welt der Bienen; Autoren: Quentin Kupfer, Fiona Kupfer; 144 S.; 110 Farbfotos, 16 farbige Illustrationen, 39 SW-Illustrationen; geb.; ISBN 978-3-8186-2147-6; Ulmer Verlag; ET 21.09.2023;

– Buchrezension –

Möchte ich die faszinierende Welt der Bienen tatsächlich durch die Augen eines Influencers, in Jugendsprache geschrieben, kennenlernen? Ich habe einige Sendungen zu jungen Rappern im Fernsehen gesehen. Ihr Umgangs-Wortschatz umfasste wohl nicht mehr als 70 Begriffe, die immer wieder neu kombiniert wurden. Es war kaum zu glauben, dass sie selbst ihre Rap-Texte verfasst haben sollen, die mich allerdings auch nur in den seltensten Fällen ansprachen.

Jetzt also ein jugendlicher Bienen-Flüsterer in Jugendsprache?

Ok, ich habe diese „Schublade“, nachdem ich das Vorwort gelesen habe, geschlossen. Auch wenn ich noch nicht viel Bienen-Literatur intus habe, das ist mit Abstand das Unterhaltsamste zu diesem Thema, was ich jemals von einem ( jungen) Laien-Imker gelesen habe.

Der Buch-Aufbau ist schlichtweg ein Meisterstück. Er beginnt nicht mit „Friday for future“, sondern ist die Liebeserklärung eines jungen Menschen zum Leben, zur Natur und zur Zukunft. Voller Optimismus klebt sich hier niemand der GORILLA-Botschafter mitten auf die Straße. Hier kleben die Finger höchstens vom genüsslichen Honigschlecken an den Waben fest.

Die Kapitel beginnen im Bienenstock und stellen dann die verschiedenen Aufgaben darin vor. Am wichtigsten ist die Bienenkönigin. Es folgt das „Berufsbild“ der Drohnen, dann kommen bei mir die Arbeiterinnen und das war es. Nicht so bei Quentin Kupfer: Wächterbienen, Flugbienen, Honigmacherbienen, Baubienen, Ammenbienen und Putzbienen, viele Aufgaben und für alles qualifiziertes Personal. Natürlich gibt es nicht nur Friede, Freude, Honig, es gibt auch Feinde, wie die Hornisse, Varroamilbe oder die Krabbenspinne. Auch ein Bücherskorpion darf mitspielen. Neben der Beschreibung der verschiedenen Bienen und ihren Begleitern gibt es passende kleine Geschichten dazu, die spannend und interessant sind. Als ich lese, wie wichtig Quentin, trotz seiner Liebe zu seinen Honigbienen, auch die Welt der Wildbienen ist, hat er mein Herz restlos gewonnen. Am liebsten würde ich das Samentütchen „Flower steez for the bees“, das auf der Innenseite des Rückumschlages klebt, sofort nach draußen bringen, dummerweise liegt im Garten immer noch ein Viertelmeter Schnee.

Quentin hat den Erfolg, den er in der Social-Media-Welt dank seinem Wissen und seiner Begeisterungsfähigkeit hat, unmittelbar in sein Buch übertragen. Wer sich gerne die dazugehörigen Videos zu einzelnen Geschichten ansehen möchte, findet am Ende jeder Erzählung einen passenden  QR-Code zum Abscannen.

Ich könnte noch eine Menge zu diesem Buch, zu Quentin und seiner kreativen Schwester, die ihn nicht nur mit den großartigen Zeichnungen unterstützt hat, schreiben. Der Wortschatz ist “krass” vielfältig und ich kann nur sagen, dieses Buch hat mir den Glauben an die jungen Menschen zurückgegeben und ich wünsche mir, dass es vom Schüler bis zu den Großeltern, alle Altersklassen lesen. Man versteht es auch, wenn man sich nicht für “Bee-Fluencer” im Netz interessiert. Aber wenn doch, dann seid Ihr hier nachfolgend richtig: #meetthebeefamily.

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