Eindrucksvoll, sinnlich, inspirierend!
Titel: Im Farbenmeer eines Präriegartens; Text- und Bild-Autoren: Ulrike Romeis, Josef Bieker, Lianne Pot; 98 S.; viele hochwertige Farbfotos; Großer Bildband; ISBN 978-3-421-03962-0; DVA; ET 2015;
– Buchrezension –
Aus der Reihe: „Das Gartenporträt“ der DVA (Deutschen Verlags-Anstalt) stellte ich bereits das Buch von Herbert Frei-Schindler aus der Schweiz: „Der Hanggarten eines passionierten Pflanzensammlers“ vor.
Das mir heute vorliegende Buch besitzt die gleiche individuelle Intensität und darum ist es mir eine Freude, nach der Gartenvorstellung von: „Lianne Pot’s Siergrassen – Präriegarten in De Wilp“ nun auch das dazugehörige Buch besprechen zu können.
Der Bildband über den Präriegarten in Groningen ist so informativ, dass ich mir die nötigen Interna für den Gartenbeitrag mühelos herauslesen konnte.
Auf dem Vorsatz findet sich ein hilfreicher Gartenplan, den Lianne Pot selbst erstellt hat. Statt eines Vorwortes erzählt sie anfangs in einer ausführlichen Einleitung, wie sie zu ihrem Grundstück kam, die Liebe hauptsächlich zu Gräsern aufkeimte und ihr Schaffen nach einem Besuch in der nordamerikanischen Prärie zum Selbstläufer wurde.
Es folgen die Kapitel:
„Farbenfrohen Mai“ (Der Frühling bricht aus)
„Blütenreicher Juni“ (Auf dem Weg zum nachhaltigen Präriegarten)
„Sinnlicher Juli“ (Funkelnde Blüten)
„Strahlender August“ (Der Entwurf und die Themen meines Präriegartens)
„Leuchtender September“ (Echte Gräser und Scheingräser)
„Stürmischer Oktober“ (Üppige Gräser und gemischte Präriepflanzungen)
„Melancholischer November“ (Besinnung)
Die Einteilung, beschränkt auf die Monate Mai – November macht durchaus Sinn. Die Fotos zeigen jeweils die Gartenbilder, die ein Besucher in Siergrassen zur gewählten Besuchszeit real vorfinden kann. Der Schaugarten öffnet Ende April und ist bis Oktober zugänglich. In einem Präriegarten ist es besonders wichtig, dass man die Vegetation kennt, die einen erwartet. Wenn sich als erstes Tulpen, Allium und Camassia im Präriegarten zeigen, dann ist das logisch. Die Gräser sind spät startende Stauden, die sich langsam entwickeln und erst ab dem Hochsommer ihren Habitus im besten Licht zeigen.
Damit erfüllt das Buch mit der Anordnung der Fotos, die exzellent und sehr ansprechend sind, die wichtige Aufgabe, dass der Leser genau weiß, was ihn erwartet, egal, ob er es selbst realisieren möchte, oder einen Besuch in Siergrassen plant.
Das gleiche gilt für den engagierten Text. Er überträgt die Begeisterung von Lianne Pot auf den Leser und stößt ihn mit dem Konzept für eine Präriepflanzung mitten in die Thematik: Klimawandel und wie man ihm erfolgreich in naher Zukunft begegnen könnte.
Tatsächlich wird das im Buchumschlag gar nicht erwähnt! „Spektakuläres Trendthema: Gräser und Stauden in Fülle“ heißt es auf dem hinteren Buchumschlag. Da muss ich energisch widersprechen. Das Thema ist nicht Trend! Es behandelt die wichtigste gärtnerische Herausforderung unserer Zeit und das Konzept von Lianne Pot, zusammen mit ihrem Präriegarten, überzeugen mich genauso, wie dieses Buch.
3 Kommentare
Danke für die Besprechung und das Inhaltsverzeichnis.Ich habe den Eindruck, dass das Buch genau das ist, welches mir noch fehlt.
Vor allem über die Qualität der Fotos wirst Du begeistert sein. Das konnte ich nun in der kurzen Zeit meines Aufenthaltes nicht annähernd so darstellen, wie der Garten das verdient gehabt hätte. LG Wurzerl
Ein tolles Buch …
Ein muss im GartenBuchSchrank 😘👍