Einmal gärtnern wie in Sissinghurst

Buch-Cover "Einmal gärtnern wie in Sissinghurst"

Zu Besuch in Vita Sackville-Wests Gartenparadies

Buchtitel: Einmal gärtnern wie in Sissinghurst; Autorin: Astrid Ludwig; 112 Farbfotos, 7 sw Fotos von Astrid Ludwig, National Trust u.a.; 192 Seiten; kartiert; Ulmer Verlag; ET 17.06.2021; ISBN 978-3-8186-1316-7

– Buchrezension –

Astrid Ludwig ist eine leidenschaftliche Hobby-Gärtnerin und England-Freundin. Als Wissenschafts-Journalistin und Autorin weiß sie genau, wie sie das Buch über ihre Volontär-Zeit in Sissinghurst, gespickt mit interessanten und wissenswerten Details aus der Vergangenheit und Gegenwart des Gartens und seiner Schöpfer, im leichten Plauderton an ihre Leser/innen bringt.

Nachdem ich erfahren hatte, wie man als Garden Volunteer in Vitas Gartenhimmel gelangt, konnte ich das Buch schon nicht mehr auf die Seite legen. Mit umwerfendem Humor, Witz und Selbstironie schaut die Autorin hinter die Kulissen Sissinghursts. Während sie Einblicke in die Tagesaufgaben und die Arbeitsweise der Gärtner-Crew gibt, schweift sie gerne ab, um über die Entstehung des Gartens, die Persönlichkeiten der Schöpfer Sissinghursts, den National Trust und die Gartenphilosophie Vita Sackville-Wests und der späteren Head Gardener bis zum jetzigen Troy Smith, zu erzählen.

Astrid Ludwig bringt auch immer wieder ihre eigenen Aufgaben, Gefühle und Erlebnisse im Garten zum Ausdruck, so dass man zwischendurch das Gefühl bekommt, man wäre auch dabei und würde neben dem leichten Geplauder mit den Insidern verwelkte Rosenblüten abschneiden, oder verblühte Hemerocallis-Blüten herausdrehen. Das alles wird mit einer Leichtigkeit vermittelt, die einfach nur pure Unterhaltung darstellt und die Lese-Zeit im Flug vergehen lässt. Neben Sissinghurst besuchte die Volontärin an ihren freien Tagen auch noch weitere interessante Gärten in der Umgebung, was dieses Buch, zusammen mit den Adressen, Öffnungszeiten, Volunteer-Möglichkeiten usw., mit wissenswerten Details vervollständigt.

Auf der Rückseite des Buches steht eine imaginäre Überschrift:

“Hobbygärtnerin aus Deutschland verschandelt britisches Nationalgut…” Diese Sorge hatte ich in keiner Zeile des Buches, denn die taffe Autorin zeigt äußerst humorvoll, dass Sissinghurst auch heute kein alter Hut, sondern eines der wichtigsten Garten-Kulturgüter Englands ist.

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2 Kommentare

  • Susanna sagt:

    Liebe Renate,
    das klingt mal nach einem ganz anderen Gartenbuch, in dem es eben auch um die tägliche praktische Arbeit geht. In einem der wunderbaren englischen Gärten zu mitzuarbeiten, ist bestimmt eine tolle Erfahrung.
    Auf einer England-Gartenreise haben wir einige dieser sehr motivierten Freiwilligen getroffen, die gern Auskunft in allen Fragen zum Garten und zu Pflanzen gaben. Hätte ich als junge Frau davon gewusst, hätte ich das vielleicht auch gern gemacht …
    Liebe Grüße
    Susanna

    • Das Wurzerl sagt:

      Genau den gleichen Gedanken hatte ich auch liebe Susanna, aber gut, es gibt für alles die passende Zeit. Jetzt hoffe ich, dass es zumindest mal wieder möglich wird englische Gärten zu besuchen. Meine Cornwallreise, 2020, 2021 und 2022 abgesagt, ob sie nächstes Jahr stattfindet? Wäre schön!
      Dir eine gute Restwoche. LG Wurzerl

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