Ein Traum wird Garten

Buch-Cover Ein Traum wird Garten

20 Jahre Herrenkamper Gärten

Magazintitel: “Ein Traum wird Garten”; Autoren: Heidi und Martin Dieck; DinA 4-Heft; 44 Seiten; Gestaltung und Bilder Heidi Dieck; Selbstverlag; keine ISBN-Nummer; Bestellung grundsätzlich nur über die Herrenkamper Gärten möglich; bei Einzelversand Euro 6.50 + Versandkosten; im Zuge einer Bestellung (mind.25.–) wird der Magazin-Preis erstattet. Dieses Angebot gilt jedoch nur bis Ende Mai.

Kontakt: info@herrenkampergaerten.de oder info@pflanzenraritäten.com

Internet: www.herrenkampergaerten.de

Shop: www.pflanzenraritäten.com

– Magazinrezension –

Eigentlich hätten die Herrenkamper Gärten und die beiden kompetenten Head Gardener Heidi und Martin Dieck zum 20 jährigen Bestehen der Anlage einen rauschenden Event oder zumindest eine würdevolle Festschrift verdient gehabt. Aber das ist nicht die Art der beiden leidenschaftlichen Gärtner mit ihrer großen Liebe zu hauptsächlich verholzenden Pflanzen, die für sie auch in diesem Magazin unangefochten im Mittelpunkt stehen.

Einfach nur Garten – oder doch ein bisschen mehr?

Schon der Beginn ist eine spannende Geschichte. Mit Hilfe von vielen, aussagekräftigen Fotos, die es übrigens zu jedem Artikel gibt, ist man schnell in die Entstehungsgeschichte der Herrenkamper Gärten involviert.

Rhododendron: Alte Liebe – Neue Liebe

Rhododendren lieben viele Hobbygärtner, auch wenn die Blühzeit im April, Mai, schnell vorbei geht. Heidi Diecks Liebe ließ sie so tief in die Gattung eintauchen, dass sie inzwischen Wildarten und Hybriden besitzt, die von Februar bis in den August hinein blühen. Dazu kommen mit neuen Züchtungen auch Herbstblüher!

Cistus

Nein, nicht jedes Kapitel lässt einen automatisch zum Bestellstift greifen. Ich liebe diese Gattung, seit ich sie erstmals in der Natur auf Teneriffa gesehen habe. Ja, ich habe auch schon einen Versuch gemacht sie bei mir im Garten anzusiedeln. Dank diesem Kapitel weiß ich nun, dass meine Bedingungen im Garten ungeeignet sind, ich aber über eine Erfolg versprechende  Topfkultur von Cistus nachdenken kann.

Von schwangeren Blüten Enkianthus

Die Übersetzung des griechischen Gattungsnamen macht doch neugierig, oder? Leider weckte auch die ausführliche Beschreibung der charmanten Glöckchen in mir den Wunsch, meine immergrünen Rhododendren ein wenig mit der Herbstfärbung eines Enkianthus aufzupeppen.

Warum Raritäten?

Natürlich möchte jeder sofort alle 6 gezeigten Raritäten auf den Fotos der Doppelseite haben. Aber Heidi Dieck beschreibt sehr nüchtern, wie mit immer noch mehr Auflagen eine Einfuhr derselben erschwert wird und dass es oft eine Riesen-Geduld und Glück braucht, bis auch ein Gärtner mit viel Wissen, an die Pflanze seiner schlaflosen Nächte kommt.

Haben Sie sich nicht auch schon gewundert?

Hach, hier geht es um mein Lieblingsgetränk – Kaffee – genauer gesagt, um die Bohne, nein wieder zu ungenau, also letztlich um die Steinfrucht! Ich achte eigentlich bei meinem Kaffee immer darauf, dass der Anteil an Arabica möglichst 100 % beträgt, der schmeckt mir einfach am besten. Warum mein Geschmackssinn da ganz gut funktioniert, das erfuhr ich nun in diesem Artikel über Kaffee. Dass Heidi Dieck sich im letzten Satz erst einmal einen Kaffee einschenkt, wundert mich nicht, denn auf der nächsten Seite folgt:

Bestimmungsschlüssel für Koniferen

Schon als Kind lernte ich, dass die Zapfen von Fichten hängen und diejenigen von Tannen stehen. Jaaaa, ich gebe zu, an diesem elementaren, umfangreichen Grundwissen über Nadelbäume hat sich nur unwesentlich etwas geändert. Lediglich einige Zedernarten wie Cedrus libani kann ich anhand des erwachsenen Habitus einigermaßen sicher unterscheiden. Aber nun hat sich das schlagartig geändert. Mit dieser Bestimmungshilfe und den Fotos dazu werde ich mich demnächst in meinem Fotoarchiv betätigen, um den “Kindern” zumindest eine Gattungsbezeichnung hinzufügen zu können, sofern ich auch Detailaufnahmen gemacht habe.

Gesunde Rosskastanien – für Hof und Garten

Rosskastanien kennen wir Alle. Leider auch die Kastanienminiermotte, die uns den Biergartenbesuch schon im August total verleidet. Natürlich weiß man in den Herrenkamper Gärten Rat und so finden sich wunderbare, nicht krankheitsanfällige Sorten in diesem Magazin.

Wir unterwegs – Arboretum Wespelaar

Sehr sympathisch und ebenfalls typisch für Heidi und Martin Dieck, die Baumfreunde nehmen uns in ihrer Schrift auch mit in ein belgisches Arboretum. Bei den wunderbaren, stimmungsvollen Bildern braucht es auch nur ein wenig Informationen, um zu verstehen, warum die Beiden dieses Arboretum in Belgien zum Besuch anderen Gehölz-Freund*innen empfehlen.

Von der Leidenschaft zu sammeln

Der letzte Artikel widmet sich dem Pflanzensammeln an sich und dem der Autoren im besonderen. Wie in allen Teilen des Magazins, wo es nicht ausschließlich um ein Pflanzenporträt oder Bestimmungsschlüssel geht, sitzt Heidi und Martin Dieck beim Schreiben immer auch der Schalk im Nacken. So kommt alles Wissenswerte mit einem Augenzwinkern leicht und spielerisch zum Leser und unterhält ungemein.

Die Zaunwinde

Ackerwinde? Zaunwinde? Maschendrahtzaun? Ein genialer “Hinauswerfer” vor dem Impressum. Was es aber genau damit auf sich hat, wer das wissen möchte, der muss sich das Magazin bestellen, denn meine Ausführungen enden hier.

Nun ist es also keine Festschrift geworden, sondern ein bescheidenes Magazin. Der Inhalt desselben, prall gefüllt von botanischer Kompetenz mit interessanten Artikeln, feiert nicht die Jubilare, sondern sie feiern das, was die Herrenkamper Gärten ausmacht und sie lieben – ihre Gehölze. Ich wünsche mir sehr, dass es bald mehr von den Beiden zu lesen gibt – und das nicht erst zum 25 jährigen Bestehen.  

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4 Kommentare

  • Susanna sagt:

    Liebe Renate,
    wie schön, dass du das Magazin der Herrenkamper hier vorstellst, so eine schöne Überraschung (auch wenn ich es längst gelesen habe)! Ja, Heidi und mein lieber Bruder Martin haben einen unglaublichen Schatz an Raritäten. Immer, wenn ich sie besuche, entdecke ich etwas Neues. Auch der Schaugarten und das Arboretum rund um die Gärtnerei sind sehenswert.
    Und der Artikel über die Zaunwinde passt zu Martin genauso wie die übrigen Fachtexte im Magazin … 😉 Liebe Grüße,
    Susanna

    • Das Wurzerl sagt:

      Liebe Susanna, wie nett, nun hast Du mir auch eine Überraschung bereitet, lach. Ich möchte ja unbedingt diesen Sommer endlich einmal in die Herrenkamper Gärten fahren, die kleine Entfernung von über 800 km ist halt etwas lästig bei der Planung. Aber der 3. Anlauf sollte klappen. LG Wurzerl

  • Christa Schroth sagt:

    Liebe Renate, da hast Du wieder einmal einen Schatz ausgegraben und Neugier geweckt. Ich hab mich dann virtuell in den Herrenkamper Garten begeben und gestaunt , was es dort alles gibt. Nun , Bäume kann ich nicht mehr brauchen. Aber Paeoniensorten der Versch, Arten soll es geben. Das interessiert mich sehr , denn die liebe ich und die wachsen gut bei mir. Ich hoffe , wir schaffen es die Dieks zu besuchen und dann kann ich zugreifen

    • Das Wurzerl sagt:

      Liebe Christa, jaaaa, das wünsche ich mir schon seit Jahren, aber dieses Jahr greifen wir an und durch und machen das einfach, lach. LG Wurzerl

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