Buchrezension
Titel: “Richtig gute Pflanzen für Insekten”; Die besten Blüten für maximal viele Bienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen & Käfer im Garten; mehr Respekt für’s Insekt; Autorin: Elke Schwarzer; Ulmer Verlag; ET: 23.01.25; 144 Seiten; 134 Farbfotos von Elke Schwarzer; Klappenbroschur; ISBN 978-3-8186-2390-6
Die Autorin Elke Schwarzer
Die Spiegel-Bestseller-Autorin Elke Schwarzer ist Diplom-Biologin und so oft es geht in der Natur unterwegs. Sie fotografiert Pflanzen und Insekten und gärtnert in ihrem Naturbiogarten mit Kompost, torffreier Erde und ohne Pestizide. Ihre engagierten Bücher schreibt sie mit der gleichen Begeisterung, mit der sie auch auf ihrem Blog: “https://guenstiggaertnern.blogspot.com/” im Internet unterwegs ist.
Das Buch “Richtig gute Pflanzen für Insekten”
Seitdem das Insektensterben in aller Munde ist, schreiben Biologen und Botaniker Bücher und Zeitschriftenartikel über die “Guten Pflanzen”. Brauchen wir tatsächlich noch ein weiteres Buch zu diesem Thema? Sicher keines mehr, das sich beim Artenschutz übermäßig auf die Honigbiene beschränkt, die hat ihre Lobby und der Honig ist uns sicher.
Nun ist ja nicht jeder wild darauf, dass sich im eigenen Garten plötzlich Invasionen von Insektengruppen einfinden, die man eigentlich gar nicht mag. Hier liegt die Stärke dieses Buches. Elke Schwarzer beschränkt sich nicht auf eine einfache Pflanzenauflistung, sondern bietet im Herzstück: “Pflanzenwissen” aufgeteilt nach Stauden, Sträuchern und Bäumen für kleine Gärten, eine Aufstellung von etwa 90 Pflanzenporträts, die in der Kopfleiste jeweils ein Sternsymbol mit der Angabe des Biodiversitätsindex (die Gesamtzahl aller Insekten und nahestehender Kleinsttiere) und den verschiedenen Insekten-Symbolen mit den Besucher-Zahlen von Wildbienen- Raupen- Schmetterlings- Käfer- und Wanzenarten, die speziell diese eine Pflanzenart besuchen. Diese Methode der Pflanzenempfehlung ermöglicht es mir tatsächlich, beim Pflanzen Prioritäten zu setzen und selbst zu entscheiden, ob ich vermehrt unterschiedliche Schmetterlinge in den Garten locken möchte, ob ich eine Schwäche für Käfer, oder ein Herz für Wildbienen habe. Diese Art für insektenfreundliche Pflanzen zu werben, zu erfahren wie viele Tierarten sich an ihnen gütlich tun, habe ich so noch nie gelesen. Elke Schwarzer überlässt dem Leser die Wahl, bedient ihn aber mit beeindruckenden Zahlen darüber, wer sich an Blütenpollen und -nektar bedient, oder die Pflanzen als Futter braucht.
Natürlich beschränkt sich die engagierte Biologin, deren trockenen Humor ich sehr schätze, nicht nur darauf, Pflanzen vorzustellen. Sie zeigt auf, an welchen Merkmalen Insekten zu erkennen sind und gibt Hinweise, was diese rund um das Jahr brauchen und wie sie im Garten heimisch werden können. Mit acht unterschiedlichen Möglichkeiten, wie sich insektenfreundliche Lebensräume gestalten lassen und einigen kuriosen Geschichtchen rund um diese kleinen, oft unscheinbaren Mitbewohner, ist es ein leichtes sich für einen Beitrag zur Biodiversität im eigenen Garten zu entscheiden. Mehr Insekten im Garten bedeutet auch, mehr Unterstützung für Kleinsäuger wie Igel, die es immer schwerer haben, mit einem Gewicht in den Winterschlaf zu gehen, das sie überleben lässt. Mehr Insekten im Garten bedeutet zusätzlich, dass viele abgewanderte Vögel wieder in unsere Ariale zurückkehren. Wer möchte das nicht?
“Mehr Respekt fürs Insekt!” – Ein guter Slogan, wie ich finde, ich bin dabei.
Ein Kommentar
Eine wunderschöne und ausführliche Beschreibung des Buches