Begrünen was geht

Buchcover "Begrünen was geht" #machsnachhaltig vom Ulmer Verlag

Buchtitel: “Begrünen was geht” #machsnachhaltig; Autoren: Wolfgang Heidenreich, Antje Krause; 101 Farbfotos; 128 Seiten; Klappenbroschur; Ulmer Verlag; ET-Ist: 13.01.2022; ISBN 978-3-8186-1225-2

– Buchrezension –

Kleine und große Pflanzideen für Wände, Zäune, Dächer und graue Ecken

lautet der Untertitel für dieses neue Buch aus der #machsnachhaltig-Reihe!

Die Begründung für die Notwendigkeit dieses Buches ist engagiert formuliert. Nach dem Motto “Jede Pflanze und Blüte mehr zählt!” wird dem Leser die Verschönerung seines in der Regel urbanen Umfeldes, die Verbesserung des ihn umgebenden Mikroklimas,  Schattenspenders, Feinstaub & Lärmschluckers in Form von Neupflanzungen ans Herz gelegt. Es ist sicher kein Manko, dass damit auch automatisch die tierische Artenvielfalt gefördert wird, aber in erster Linie profitiert doch der Mensch von jeder einzelnen neuen Pflanzaktion.

Dabei ist es erstaunlich, wie die Autoren auch in der letzten Schmuddelecke und auf dem höchsten Flachdach Begrünungspotenzial sehen.

Geländer und Zäune mit Turbo-Begrünern lebendig zu machen, oder mit Pflanz-Kübeln zu flankieren ist schnell geschehen. Fein ist, dass für lebende Zäune auch gleich die Anleitung zum Selber-“Pflanzen” mitgegeben wird, mir gefällt der Rauten-Flechtzaun, der dabei entsteht, sehr gut.

Das Kapitel Müllboxen und andere Häuschen befasst sich nicht nur mit dem Begrünen von Müllboxen und Vogelhäuschen, wie, das wird anschaulich beschrieben, es wird auch gezeigt, wie man aus einer versiegelten Schmuddel-Ecke im Schatten, mit einem kühlenden Moosbeet im Hochsommer eine hoch willkommene Alternative zur Südterrasse gewinnt.

Wände zu begrünen ist nach den vorherigen Vorschlägen dann schon ein anspruchsvolles Unterfangen. Damit das auch funktioniert, beschreiben die Autoren akribisch unnütze Vorurteile, aber auch zu unüberlegte Handlungsweisen und deren Folgen. Ich finde es sehr gut, dass nicht einfach der Efeu im Norden nach oben geschickt wird und im Süden der Blauregen, sondern dass sehr genau beschrieben wird, wobei man bei den unterschiedlichen Kletterstrategien der Pflanzen und dem unterschiedlichen Wandmaterial zu achten hat. Ich nenne hier nur energetisch sanierte Häuser, bei denen auf so viel mehr zu achten ist, als auf herkömmlichen Fassaden.

Die Begrünung von Dächern wird sowohl zur Planung und Durchführung mit einem Fachmann besprochen, auch hier gibt es sehr viele Zusatzinfos rechtlicher und statischer Art, aber es gibt auch eine Anleitung, eine Garage selbst extensiv zu begrünen.

Was noch geht? Wie schreiben die Autoren so schön: “Wo ein Wille ist… – ich könnte jetzt fortsetzen, wird aus dem Betonweg im Garten ein Rasenweg. Mit Hochbeeten und Kistengärten kommt man wieder in höhere Dimensionen. Fugen und Ritzen – ist es nicht interessanter zu sehen, was sich dort im Laufe der Jahre ansiedelt, als immer gleich zu jäten? Triste Ecken oder trostlose Gabionen zu bepflanzen und damit bunt und schön zu machen ist genauso spannend und gewinnbringend, wie das Wiederbeleben von Schotterwüsten (ich weigere mich strikt, für so etwas das Wort Garten zu benutzen).

#machsnachhaltig-Infos – sie bieten, wie immer in dieser praktischen Buchreihe, die Bezugsquellen, Bücher zum Weiterlesen, Links im Netz, Infos über die Autoren und ein sinnvolles Register.

Dieses Buch bleibt bei mir in der Bibliothek greifbar zum Nachblättern, denn es ist wirklich gut durchdacht geschrieben und damit eine brauchbare Hilfestellung zum breitgefächerten Thema.

Ich kann dem Ulmer Verlag nur recht geben, wenn auf der Rückseite des Buchcovers im letzten Satz steht:

Warum grau, wenn’s auch grün geht?

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3 Kommentare

  • Edith sagt:

    Hoffentlich rüttelt dein Beitrag mit den Buchhinweis manche Gartenbesitzer auf und sie sich endlich Gedanken machen, welchen Beitrag sie zur Verbesserung unseres Klimas beitragen können. Da geht noch viel, man sollte sich mehr damit beschäftigen, damit Lorbeerhecke und kurzgeschorener Rasen “uncool”werden.
    Liebe Grüße
    Edith

  • Susanna sagt:

    Die Begrünung von Häuserfassaden finde ich ein spannendes Thema! Nicht nur mit Kletterpflanzen, sondern auch mit Vertical Gardening. Das ist nicht nur ästhetischer als nackter Beton, sondern bringt auch Kühlung und Luftverbesserung in die Stadt.
    Wieder eine Interessante Vorstellung von dir, liebe Renate!
    Liebe Grüße
    Susanna

  • Angela Escher sagt:

    Wieder ein interessantes Thema, worüber sich einige Gedanken machen sollten. Wir hatten am Wochenende Besuch, der dann auch feststellte, das es sich mit viel Bepflanzung in der Wärme doch besser aushalten lässt. Und gemütlicher ist es auch.
    Liebe Grüße Angela

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