“Tulpen, ach was, die kommen doch nicht wieder?”
Was stimmt denn nun an diesem Spruch?
Ich höre jetzt schon die vielen Aufschreie: “das stimmt doch gar nicht!” Ja, diese Behauptung ist schon provokant und kann so generell natürlich auch nicht stehenbleiben. Die beiden nächsten Fotos zeigen sogar deutlich, dass es auch anders gehen kann. Diese Papageien-Tulpen habe ich seit etwa 30 Jahren immer an exakt der gleichen Stelle in meinem Garten. Das linke Foto ist von 1996, der dunkle Hintergrund gehört zu einem Hochbeet, das weichen musste, als der Garten neu geplant wurde und anstelle des Hochbeetes der Steingarten gebaut wurde. Die Tulpen-Zwiebeln haben diesen Horror-Eingriff wahrscheinlich nur deshalb überlebt, weil auf einen Lavendel-Stock in unmittelbarer Nähe geachtet wurde. Jedenfalls, wie man rechts sieht, die Tulpen kommen nach wie vor jährlich wieder (der Lavendel ist längst Geschichte). Es sind nie weniger als 2 Blüten und nie mehr als 5 Blüten gewesen, in den letzten vier Jahren waren es immer konstant 3 Blüten. Aber diese Tulpen sind tatsächlich seit Jahrzehnten treu und in der Lage, offenbar rechtzeitig für Zwiebel-Nachwuchs zu sorgen.
Gut, ich bin aber dennoch unzufrieden, wenn ich bedenke, wie viele Hundertschaften an Tulpen-Zwiebeln ich seit 1981 in meinem Garten verbuddelt habe und was davon vereinzelt ab und zu auftaucht, mit großer Gewissheit dann auch noch ohne Blüten. Dann ist dieses Erfolgserlebnis mit den treuen Papagei-Tulpen doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Also, “Hand auf’s Herz” hat sich auch nur ein Tulpenfreund, der das jetzt liest wirklich noch nie über ausgebliebene Tulpen-Blüten geärgert? Darüber, dass begehrte neue Tulpen-Sorten, mühsam endlich ergattert, ein wunderschönes Frühlingsbild ins Beet zaubernd, im Folgejahr so gut wie ein Total-Ausfall waren und lediglich schnell vergilbende Blätter zeigten?
Also mir ist das jahrelang regelmäßig passiert, da ich (noch) keine Wühlmaus im Garten habe, gibt es für die schönen teuren extravaganten Züchtungen auch keine Ausrede. Da wurde einfach zu viel auf Schick und Optik, dafür zu wenig auf die Langlebigkeit und Fortpflanzungs-Fähigkeit der Zwiebeln gezüchtet.
Ich zeige in diesem Beitrag, wie ich inzwischen die Tulpen-Blüte genießen kann, ohne mich zu ärgern. Ich stelle lang blühende Züchtungen vor, mit denen ich halbwegs gute Erfahrungen gemacht habe und ich möchte einige Arten zeigen, die sehr viel zuverlässiger in den Beeten sind als die hochgezüchteten Hybriden.
Welche Tulpen gibt es eigentlich?
Wieviele verschiedene Tulpen-Sorten existieren? Wieviele werden jährlich angeboten? 2000 ? 3000 ? 4000 ? Angeblich werden es bald 4500 Tulpen-Sorten sein, mit denen wir unsere Gärten theoretisch bestücken können.
Um bei diesen Zahlen überhaupt etwas durchblicken zu können, wurde schon 1917 ein System zur Klassifizierung der Tulpen eingeführt. Nach mehreren Aktualisierungen und Anpassungen existieren heute 15 Klassen, in die Neuzüchtungen je nach Blüten-Zeit und -Form, sowie nach der Abstammung eingeordnet werden können.
Klassifizierung der Tulpen
Frühblühende Tulpen:
1. Einfache frühe Tulpen
2. Gefüllte frühe Tulpen
Mittelblühende Tulpen:
3. Triumph-Tulpen
4. Darwin-Tulpen
Spätblühende Tulpen:
5. Einfache späte Tulpen
6. Lilienblütige Tulpen
7. Gefranste Tulpen
8. Viridiflora-Tulpen
9. Rembrandt-Tulpen
10. Papageien-Tulpen
11. Gefüllte späte Tulpen
Wildtulpen:
12. Kaufmanniana Tulpen
13. Fosteriana Tulpen
14. Greigii Tulpen
15. Sonstiges und Spezies
Diese drei Sorten, von links: Tulipa viridiflora ‘Yellow Springgreen’, Tulipa ‘Marylin’, eine lilienblütige Tulpe und Tulipa ‘Gavotte’ haben sich bei mir immerhin länger als fünf Jahre gehalten. Die lilienblütigen Tulpen sind länger blühend, da sie bei Regenwetter ihren Blütenkelch komplett verschließen können. Die einfachen roten und gelben Darwin-Tulpen halten es auch relativ lange an einem Platz aus. Diese können sich auch durch Brutzwiebeln vermehren. Generell gilt, je älter eine Sorte ist, umso robuster muss sie ja sein, sonst wäre sie längst aus den Sortimenten verschwunden. Meine persönlichen, großen Favoriten finden sich jedoch inzwischen in der Klassifizierung der Wildtulpen. Aber dazu später, da musste ich erst viel probieren und Lehrgeld bezahlen, bevor ich auf diesen “Trichter” gekommen bin.
Welche Voraussetzungen brauchen Tulpen generell?
Tulpen gelten ja allgemein als pflegeleicht?! Ok, schauen wir einmal, was sie für Wünsche haben? Optimal sind für die Zwiebeln wasserdurchlässige Böden. Lehmböden mit stehender Nässe vertragen sie nicht wirklich. Tulpen wollen so sonnig wie möglich stehen, das fördert die Blüte und hilft den Zwiebeln gut auszureifen. Das Setzen der Tulpen-Zwiebeln muss unbedingt vor den ersten Frösten erfolgen und natürlich muss die Pflanz-Tiefe stimmen. Wie bei Rosen kann auch bei Tulpen eine Boden-Müdigkeit auftreten, darum sollte bei Neupflanzungen besser auch ein neuer Platz gewählt werden, wenn schon jahrelang immer wieder Tulpen an ein und derselben Stelle gesetzt wurden. Die Blätter dürfen nie abgeschnitten werden, solange sie nicht ganz eingezogen und welk sind.
Schenkt man Tulpenzwiebeln im Herbst eine Schicht Kompost, so bekommen sie ausreichend Nährstoffe und zusätzlich einen guten Schutz gegen Bodenfrost. Überhaupt brauchen die Zwiebeln von Tulpen-Hybriden regelmäßig vor, während und nach der Blüte ausreichend Nährstoffe, um zu blühen. Erst wenn die Blätter eingezogen sind und die Ruhezeit beginnt, endet die Nährstoff-Zufuhr. Da die Samenbildung jeder Pflanze viel Energie abverlangt, schneidet man am besten verblühtes sofort ab, damit die Kraft-Reserven stattdessen in die Zwiebeln für das kommende Jahr gehen. Die größten Feinde der Tulpenzwiebeln sind Nässe und Wühlmäuse. Gegen letztere helfen “Wühlmaus-Körbe”. Ein sehr regenreicher Herbst bzw. Winter kann Schimmel und Fäulnis an den Zwiebeln verursachen, so dass sie, wie nach Fraß-Schäden keine Blüten mehr entwickeln können. Hm, ok unter pflegeleicht verstehe ich doch etwas anderes. Sobald man den Diven ihre Wünsche nicht haarklein erfüllt, bestrafen sie einen mit Blättern im Frühlingsbeet, denen man dann beim Vergilben zusehen kann. “Was also tun”, sprach Zeus?
Wie ich trotzdem zu blühenden Tulpen kam !
Um herauszufinden, warum ich regelmäßig von 10 neuen Tulpenzwiebeln, die alle herrlich blühten im Folgejahr stets nur Null – max. 3 Blüten bekam, fing ich an mir das Buddeln in den Beeten, wo ja auch nicht selten mehr Schaden als Nutzen angerichtet wird, zu ersparen und schnappte meine größten Plastiktöpfe, verpasste ihnen eine gute Drainage und lockere Pflanzerde und die kostbarsten Wunschtulpen kamen da hinein. Oben legte ich kreuz und quer, Schnittteile meiner Stacheldraht-Rose, das verleidete den Vögeln das “Harken”. Die Töpfe wurden auf den grazilen Tisch im Rosenrondell platziert, dadurch waren auch Mäuse keine Gefahr.
Was für Vorteile das bietet? Nun, kein Buddeln und Aufpassen in den Beeten, keine unkontrollierbaren Überraschungen, keine Enttäuschung mit ausschließlich Laub in den Beeten, das beim Einziehen dann auch noch mehr verunstaltet als ziert. Außerdem sind so kleine “bewegliche Mini-Beete” gerade zu Beginn der Vegetations-Zeit äußerst praktisch. Im Frühling stelle ich mir die blühenden Tulpen vor die Nase, nach der Blüte, sobald das Laub unschön wird und die Zwiebeln sich in die Ruhephase begeben, kann ich sie in irgendein uneinsichtiges Eck bringen, wo sie in Ruhe für den nächsten Frühling Energie tanken können. Tja, nun passierte mir aber mit den wunderschönen Tulpen-Hybriden das gleiche in den Töpfen, wie vorher ausgepflanzt im Beet. Im Folgejahr blühten nur noch 0 – 3 Zwiebeln, von der Erfolgsquote im dritten Jahr schweige ich lieber. Das Fazit für mich, keine Tulpen-Turbo-Züchtungen mehr in die Beete, wenn ich meine, ich muss eine Sorte haben, dann kommt sie für ein Jahr in den Kübel und danach auf den Kompost.
Inzwischen weiß ich längst, dass ich nicht zu dumm bin, Tulpen zu pflanzen und zu kultivieren, sondern dass alle großen Schau-Gärten ihre Zwiebeln nach der Blüte entsorgen und die Areale für den nächsten großen Auftritt komplett neu bestücken.
Gibt es eine Alternative?
Diese Vorgehensweise ist nun alles andere als nachhaltig, also beschloss ich auf neue Hybriden im Beet ausgepflanzt ganz zu verzichten und besann mich auf die bewährten alten Arten und deren aparte Formen. Diese kultiviere ich nun seit einigen Jahren erfolgreicher als die Turbo-Hybriden im Garten und möchte sie hier gerne vorstellen. Ich wähle generell die wärmsten und dabei auch die im Winter trockensten Stellen im Garten. Das ist im Schutz des Wintergartens das Wintergarten-Beet, durch den hohen Zaun geschützt das linke Seiten-Beet und vor allem natürlich der größere, sonnige, vordere Teil des Steingartens.
Die Wildtulpen haben eine breiter gefächerte Blüh-Zeit als die Züchtungen. Denn die Ersten fangen schon Ende März an aufzublühen. Andere Arten, wie die Tulipa clusiana lassen sich eher Zeit bis Mai. Was ihnen fehlt, ist die teilweise stattliche Höhe der Hybriden, aber wenn man sich den wunderschönen Blatt-Austrieb im nächsten Bild, Ende März ansieht, gibt es durchaus auch optische Vorteile.
Tulipa biflora, die Zweiblütige Tulpe ist bereits seit 1806 bekannt und blüht von März bis April. Sie wird bis zu 15 cm hoch und gehört unbedingt in den Steingarten. (Foto unten links)
Tulipa hageri, die Zwerg-Tulpe ist auch mit der Höhe von 20 cm für den Steingarten prädestiniert. Sie stammt ursprünglich aus Bulgarien und der Türkei und blüht April bis Mai. (Foto unten Mitte)
Tulipa montana, Bergtulpe, stammt aus Zentralasien und dem Nordiran und ist seit 1987 bekannt. Sie erreicht eine Höhe von 25 cm und blüht im März bis April. Schon dem Namen nach, ist sie in einem Steingarten bestens aufgehoben. (Foto unten rechts)
Eine große Schwäche habe ich für die Art Tulipa clusiana und ich könnte nicht sagen, dass es eine Hybride davon gibt, die mir nicht gefallen würde. Aber einen klaren Favoriten habe ich dennoch, das ist meine entzückende Tulipa clusiana ‘Lady Jane’, sie ähnelt Tulipa clusiana var. clusiana, ist aber ausdrucksstärker.
Tulipa clusiana ‘Lady Jane’, Damentulpe, voller Charme wickelt sie mich elegant um den Finger und blüht im April. Ich kultiviere sie im Steingarten, sie gedeiht aber mit ihren etwa 30 cm Höhe auch in einem sonnigen Beet. Sie sollte unbedingt in Gruppen gepflanzt werden, es sieht hinreißend aus, wenn die Blüten sich am Höhepunkt öffnen und plötzlich einer Seerosen-Blüte ähneln. Außerdem ist das Laub so fein, dass es kaum auffällt, wenn es einzieht. (Foto unten links)
Tulipa clusiana var.chrysantha, ebenfalls eine Damentulpe, eine temperamentvolle Wildtulpen-Auslese, sie wird nur 20 cm hoch und blüht von April bis Mai. (Foto unten Mitte)
Tulipa clusiana ‘Peppermintstick’, ist eine besondere Damen-Tulpen-Sorte. Das schwarz-lila Auge lässt tief blicken. Die Blüte zeigt sich im April und auch diese Sorte kann bis zu 30 cm hoch werden. (Foto unten rechts)
Tulipa humilis var. pulchella ‘Albocaerulea’ unten links, ist nicht leicht zu bekommen. Der Steingarten-Zwerg mit 12 cm Höhe blüht im April. Der “Tintenkleks” in der reinweißen Blüte macht sie besonders und für mich sehr wertvoll.
Tulipa pulcella var. violacea ist nicht minder attraktiv. Sie kann bis zu 20 cm hoch werden und blüht Ende April bis Mai. Sie ist eine meiner Lieblings-Tulpen.
Tulipa tarda, (Synonym T. dasystemon) unten rechts, ist meine treueste Wildtulpe im Garten. Sie hat sich einen Stammplatz auf der Baumscheibe der Birke gesichert. Die aparte weiße Umrandung der Blüte, lässt das Gelb noch sonniger aufleuchten. Sie wird maximal 15 cm hoch und blüht im April.
Zuletzt muss ich noch etwas über die wichtigen Tulipa kaufmanniana, die Seerosen-Tulpen schreiben: Tulipa kaufmanniana ‘Johann Strauss’ unten links / Tulipa kaufmanniana ‘Hearts’s Delight’ unten Mitte / Tulipa kaufmanniana ‘Shakespeare’ unten rechts Es gilt für alle Wildtulpen, dass sie besser in Gruppen, denn in Einzelstellung wirken. Aber besonders trifft das auf die Seerosen-Tulpen zu. Die Höhe der relativ vielen Hybriden schwankt zwischen 10 und 25 cm. Sie blüht schon sehr früh von März bis April.
Natürlich kann man mit den hübschen Naturformen keine spektakuläre Wirkung wie im “Keukenhof” erzielen. Aber ich denke, dass es eben für jeden Garten die passenden Tulpen gibt und in meinem naturnahen Garten, da sind die Wildarten sicher die am besten geeignete Wahl.
Wollt Ihr Euch mal näher mit der Tulpenhistorie und der Tulpomanie befassen? Dann dürfte Euch dieser Link gut gefallen:
Tulpen-Historie und Lale-Festival in Istanbul – Wurzerls Garten
Ihr habt noch nicht genug und wollt mehr Sorten und mehr Kombinationsmöglichkeiten sehen? Dann schicke ich Euch gleich noch in den Hermannshof:
22 Kommentare
Ja deine Erfahrungen Kanon ich nur bestätigen ich habe Tulpen,die blühen seit über 20 Jahren immer wieder Wind gelb und die rot. Die sog Exoten kommen manchmal wieder und dann freu ich mich. Meine wildtulpen sind dankbare Blüher
Oh da haben sich böse schreibprogramm Fehler eingeschlichen. Kann ich leider nicht korrigieren ?
Kicher, muss auch nicht korrigiert werden, liebe Christa, kennen wir ja Alle zur Genüge. LG Wurzerl
Liebe Christa, die Schreibprogramm-Korrekturen sorgen doch immer wieder für Heiterkeit. Was mit den Tulpen-Zwiebeln so passiert, eher nicht. Aber es ist halt auch ein Riesen-Geschäft und verflixt noch mal, es ist ja wirklich eine Hybride immer noch schöner und spektakulärer als die Andere. Aber wenn ich da nicht widerstehen kann, dann gibt es halt mal wieder ein “Tulpen-im-Topf” Frühjahr.
Ich wünsche Dir ein schönes WoE
Wurzerl
Ich ärger mich inzwischen nicht mehr wenn Tulpen nicht mehr wiederkommen. Gibt nur Falten ?
Das ist eine gesunde Einstellung liebe Christa, gefällt mir! Das war auch der Hauptgrund für diesen Post! Man muss nicht alles hinnehmen, entweder man aktzeptiert es und macht das beste draus – oder man sucht und findet Alternativen, die nachhaltiger sind.
Ärmel Dich Wurzerl
dein Beitrag ist sehr informativ für mich liebe Renate. Ich habe mir gleich mehrere Sorten für meinen Steingarten aufgeschrieben, und werde sie ausprobieren.
Ich habe sehr gute Erfahrung mit der “Giuseppe Verdi” gemacht, sie sieht ähnlich aus wie die “clusiana var.chrisantha”. Sie blüht bei mir schon sehr zuverlässig seit mindesten 4 Jahren ab Ende März, obwohl ich nie dünge.
Liebe Erika, Deine Giuseppe Verdi ist auch ein kaufmanniana “Kind”, ich habe drei davon vorgestellt. Alle Sorten, die viele gute Eigenschaften der Eltern-Pflanzen haben, brauchen keinen Dünger. Wer sollte denn die botanischen Tulpen im Anatolischen Hochland, im Iran usw. düngen??? Wenn Du die Wünsche an den Boden erfüllt hast und das hast Du ja mit dem Steingarten, dann holen sie sich die Kraft für das nächste Jahr aus ihren eigenen einziehenden Blättern. Also hast Du schon gut gewählt.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
Wurzerl
Danke liebe Renate, du bestätigst in deinem Blog alle meine Erfahrungen mit den Tulpen. Ich bin jedes Jahr aufs Neue in meine Wildtulpen verliebt und habe mir dieses Jahr, in einem wahren Rausch, diverse Sorten bestellt- ich warte schon sehnsüchtig aufs Frühjahr ?
Liebe Grüße von der Ostsee, Monika
Ich schätze ihre Zuverlässigkeit mehr und mehr. Auch wenn es immer neue attraktive Hybriden gibt. Die kaufe ich nur, wenn ich sie für einen bestimmten Zweck genau für ein Jahr einplane. Liebe Monika, ich bin eher wie meine Pflanzen, ich warte jetzt langsam auf den Farbenrausch der Blätter im goldenen Oktober und dann auf die Winterruhe. Mich kribbelt es eigentlich erst Mitte Januar, wenn sich der Garten zu rühren anfängt, in den Fingern. Ein Vorteil der botanischen Tulpen – wir können uns in der Regel einen Monat früher über die Blüten freuen.
Schönes Wochenende für Dich und liebe Grüße zurück aus Oberbayern.
Wurzerl
Ich habe bisher gut Erfahrung mit der Viridiflora “Springgreen” gemacht. Sie hat dieses Jahr das zweite Mal geblüht, obwohl der Lehmboden nicht ideal ist. Die Blüten waren tatsächlich schoner als im ersten Jahr. In den nächsten Wochen werde ich noch weitere setzen und bin mal gespannt, ob und wie sich die Sorten entwickeln. Von jährlich üppig neu bepflanzten Töpfen bin ich abgekommen, da heiße Frühlingstage die Pracht doch arg verkürzt haben und das auf Dauer ein teuerer Spaß ist. Da kauf ich lieber eine neue Rose 🙂
Liebe Helga, vielen Dank für Deine eigenen Erfahrungen mit Tulpen. Du nennst auch die T. viridiflora Hybr. als gut. Das ist interessant. Ich wünsche Dir ein schönes langes Wochenende.
Wurzerl
Liebe Renate, verschlungen habe ich diesen Beitrag… interessant und lehrreich und nun,wo ich das wabi sabi Buch lese, denke ich immer mehr um. So schön,wie Tulpen auch sind, Nachhaltigkeit spielt hier gar keine Rolle. Ich habe inzwischen mehrere Wildsorten und werde mein Repertoire durch deine Vorlage etwas ergänzen. Liebe Grüße
Na, da wünsche ich Dir doch viel Kreativität, dass Du schönes nachhaltiges Repertoire für länger hast. Genau das ging mir bei den überzüchteten kurzlebigen Schönheiten auch so auf den Geist. Man kann damit eigentlich nicht planen. Das nervt! Schönen Abend für Dich. LG Wurzerl
Ein schöner Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht, vielen Dank dafür!
Da mir die Plastikkörbe mit der Zeit lästig wurden, blieb mir nichts anderes übrig, als die Gelassenheit zu entwickeln, mich nicht über gefressene Zwiebeln zu ärgern …
Ich freue mich in den Jahren, in denen wir keine oder wenige Wühlmäuse haben an den überlebenden Wildtulpen und manchmal müssen es leuchtende Hybriden sein, die in dem einen Jahr dann umso mehr bewundert und genossen werden. Dafür verwildern meine Narzissen und Schneeglöckchen und in diesem Winter wurden nicht einmal meine Forellenlilien verputzt! Liebe Grüße aus meinem Garten und ein schönes Wochenende,
Susanna
Liebe Susanna, genau, Geduld und Gelassenheit, das ist es! Fehlen sie dem GärtnerIn, bringt er sich oft um den Genuss der vielen kleinen Wunder die täglich in unseren grünen Reichen geschehen. Mir sind die Plastiktöpfe auch lästig geworden, da mein Garten nur 180 qm hat und er gut eingewachsen ist, fehlt mir einfach die Möglichkeit, mir die “Leuchtenden Hybriden” zu gönnen. Aber, wenn es mal Ausfälle gibt, dann mache ich es künftig wie Du, dann gönne ich mir auch eine kleine Gruppe Luxus, bevor es wieder zu einer neuen Dauerpflanzung kommt. Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende. Wurzerl
Habe mich jahrelang darüber geärgert weil sie mir nur noch Blätter präsentierten. Deshalb schon lange auf die Wildtulpen umgestiegen. Kaufe mir höchsten noch mal ein paar schöne für Töpfe.
Ja, genau, das ist es, was ich auch mache. Ab und zu kommt ja das “Haben-Muss”-Syndrom bei uns durch und in einem großen Pott kann ich die Tulpen dann vor meinen Frühstücksplatz im Wintergarten stellen. Ist die Pracht vorbei, vergesse ich sie einfach in einer uneinsehbaren Ecke. Kommen sie mit ca. 50 % ein weiteres Jahr wieder, dürfen sie noch einmal auf den Logenplatz, danach ist eben Adieu angesagt. Ich wünsche Dir einen guten Start in eine schöne neue Woche liebe Gertrud
Mir ganz aus dem Herzen und der Erfahrung gesprochen. Mein Rücken und mein Geldbeutel danken es mir, dass ich mich inzwischen bei meiner Zwiebel-Herbstbestellung auf dankbarere Objekte als Tulpenzwiebeln beschränke. Heuer habe ich nur Wildsorten bestellt. Aber einige Zuchtsorten kommen doch dankbar seit Jahren wieder: Princess Irene, Ballerina, Grönland auch Purissima. Und so freue ich mich über die schönen Tulpenbilder aus vergangenen Jahren und lasse es gut damit sein.
Ja, das sind auch im Verhältnis “zuverlässige Sorten” und ja, Wildsorten machen einfach mehr Spaß auf Dauer, auch wenn sie früher, niedriger und nicht in allen bei Hybriden möglichen Farben blühen. Ihr Charme ist so eigen, dass man die kapriziösen 1 Jahres-Stars vergisst. LG Wurzerl
Wieder sehr informativ liebe Renate. Danke.
Danke liebe Christa, wünsche Dir einen schönen Tag. LG Wurzerl