Es wird durchgeblüht – Teil 6 – Juni 24 in Wurzerlsgarten

Es wird durchgeblüht

Der Juni ist nicht nur in Wurzerlsgarten der Rosenmonat. Dieses Jahr haben häufige Niederschläge die erste üppige Hauptblüte beeinträchtigt und gekürzt. Oft mussten braune unschöne Mumien aus den Rosen herausgeschnitten werden. Leider gibt es noch keinen Ersatz für meinen Metallpavillon im Rosenrondell. Entsprechend traurig sieht es dort aus. Trotzdem dominiert die Mischung aus Beet- Strauch- und Kletterrosen auch im Juni 2024 unangefochten das Gartenbild.

Eine Glasschale mit Rosenblüten

Aus diesem Grund beginne ich heute meine Pflanzenporträts nicht mit den Stauden, die im Juni 2024 besonders präsent waren, sondern ich fange mit den Gehölzen und da natürlich mit den Rosen an.

Pflanzenporträts typischer Juni-Blüher

Eine Auswahl meiner Rosen:

Kletterrosen wollen hoch hinaus

Rosa ‘Veilchenblau’ – Rosa ‘Guirlande d’Amour – Rosa ‘Ghislaine de Feligonde’

Die persischen Rosen

Rosa ‘Eyes for you’ – Rosa ‘See You in Rosé’ – Rosa ‘Bright Eyes’

Meine bewährten Oldtimer

Rosa ‘Morning Jewel’Rosa ‘New Dawn’ – Rosa ‘Rosarium Uetersen’

Für die romantische Stunde

Rosa ‘Liola’ – Rosa ‘James Galway’ – Rosa ‘Sweet Pretty

Kleinblumig aber “oho”

Rosa ‘The Fairy’ – Rosa ‘Libertas’ – Rosa ‘Alden Biesen’ und Linaria purpurea

Insektenfreundliche Rosen

Rosa ‘Rush’ – Rosa ‘Milhem Pemberton’ – Rosa pimpinellifolia ‘Single Cherry’

Ich habe heute viele neuere Rosen gezeigt und auf eine genaue Beschreibung verzichtet. Den ursprünglichen Bestand könnt Ihr gerne in meinem älteren Post nachschauen:

https://www.wurzerlsgarten.de/pflanzen-und-tiere/rosen-traeume-auf-wenig-platz/

Ein weiteres Gehölz im Juni:
Deutzia rosea, Niedriger Sternchenstrauch, Wurzerlsgarten

Deutzia rosea, der Niedrige Sternchenstrauch, befindet sich im Übergang von der Toskanaecke zur linken Beetseite und ergänzt die dort vorherrschenden Rosenfarben perfekt. Die Deutzie ist der einzige Gehölz-Juniblüher in meinem Garten, mehr braucht es wirklich nicht, weil die Rosen diesen Monat die Hauptblüte absolvieren und bis weit in den Herbst hinein zuverlässig remontieren. Trotzdem kommen in den nächsten Monaten noch weitere blühende Gehölze ergänzend hinzu.

Wichtige Stauden im Juni 24

Campanula

Campanula persicifolia, Pfirsichblättrige Glockenblume – Campanula persicifolia ‘Alba’

Campanula portenschlagiana 'Major', Dalmatiner Glockenblume

Campanula portenschlagiana ‘Major’, Dalmatiner Glockenblume

Campanula poscharskyana, Hängepolster-Glockenblume – Campanula poscharskyana ‘E.H.Frost’, weiß

Campanula trachelium, Nesselblättrige Glockenblume, Wurzerlsgarten

Campanula trachelium, Nesselblättrige Glockenblume

Die Pfirsichblättrige Glockenblume hat sich in meinem Garten eigenwillig selbst angesiedelt. Die blaue Art war eines Tages plötzlich im Bonsaitopf des Zierapfels und ging von da auf Wanderschaft. Die weiße Sorte folgte letztes Jahr und blüht dieses Jahr schon üppig im Aquilegia Walk. Die Dalmatiner Glockenblume kaufe ich mir jährlich für Blumenschalen als Rosenbegleiter. Leider sät sie sich bei mir nie im Gegensatz zu allen anderen aus. Die Hängepolster-Glockenblumen liebe ich sehr. Viele Gartenplätze gefallen ihnen ausnehmend gut. Den Steingarten überziehen sie tatsächlich mit einer blauen Glöckchen-Decke. Sie wirken, wie die Nesselblättrige Glockenblume, die als letzte Campanula oft erst im Juli aufblüht, sehr natürlich und passen darum besonders gut in meinen naturnah gestalteten Garten.

Linaria

Linaria alpina, Alpen-Leinkraut – Linaria vulgaris, Echtes Leinkraut – Linaria purpurea, Purpur-Leinkraut

Ich habe die Reihenfolge der Leinkräuter nach der Wuchs-Höhe gestaffelt. Niedrig bleibt das hübsche Alpen-Leinkraut. Etwas weiter in die Höhe traut sich das Echte Leinkraut, während das Purpur-Leinkraut sich zu beachtlicher Höhe aufschwingen kann, um sich als charmanter Begleiter für großblütige Stauden oder Rosen anzubieten. Alle Linaria, die ich habe, brauchen dringend einen wasserdurchlässigen Boden. L. alpina und vulgaris habe ich im Steingarten. Das Purpur-Leinkraut sucht sich seine passenden Plätze selbst aus. Die Farbpalette reicht von Weiß, Rosa, Blau bis Purpur. Ich liebe diese kurzlebige Staude, denn sie hat Geschmack bei ihrer Platzwahl. Im Foto leuchtet sie zum Beispiel besonders intensiv vor dem rotblättrigen, japanischen Fächerahorn. Sie empfehlen sich als kurzlebige Stauden, dank ihrer Aussaat-Willigkeit, die lange Blühzeit und den bereits sehr attraktiven blaugrünen Blattaustrieb.

Gibt es Nachbesserungsbedarf im Juni?

Nein, denn es blühen neben den beschriebenen Stauden und den Rosen noch viele weitere Pflanzen. Alchemilla mollis, Bistorta officinalis ‘Superba’Centranthus ruberCyanus montanus, verschiedene Dianthus Arten, Euphorbien, Hostas, eine große Anzahl verschiedener Storchschnäbel,  Lysimachia punctata und thyrsifloraMimulus, Phlomis russeliana, Sedum und Sempervivum. Beschrieben habe ich lediglich die mir wichtigsten Gattungen.

Arbeiten im Juni 2024

Der Juni war bestimmt durch Schnittmaßnahmen, anfangs hauptsächlich Chelsea Chop und gegen Ende des Monats dann Remontierschnitt und Rückschnitt der verblühten Rosen. Die Rosenpergola ist noch nicht ersetzt worden und das breite Schachtelhalmband am Teichrand wächst auch noch unbearbeitet munter weiter. Natürlich bin ich meinem Dauerjob – dem “Vogel-Catering” gewissenhaft nachgegangen. Da ich in den Monaten der Brutzeit und der Erstlingsflüge der Jungen besonders viele Mehlwürmer ausbringe, ist das kein kostengünstiges Unterfangen.

Amselmann – Star Senior und Junior – Türkentauben-Paar

Aber ehrlich gesagt, müsste ich mich entscheiden zwischen den Fernseh- und Rundfunkgebühren und meiner “Piep-Show” im Garten, die Entscheidung wäre einfach für mich.

Mein Blick vom Schreibtisch wandert oft vom Beobachten der Vögel auf der Terrasse, weiter in den Garten hinaus. Das ist im Juni immer am schönsten. Die Rose ‘Ghislaine de Feligonde’ ist jetzt am Terrassen-Ende mit Blüten überschüttet. Sie hängen anmutig in den Weg hinein, um mir in die Augen zu blicken. Ein Teil der Blütenbüschel sitzt jedoch auf so langen Stielen, dass ich sie unter dem Glasdach der Terrasse der Rosa ‘Veilchenblau’ zuführen konnte, mit der sie sich farblich lebhaft austauscht. Die Petunien-Farbe der vier Hängetöpfe an den Querstreben der Terrassenüberdachung passt dieses Jahr besonders gut zu allen rundum blühenden Rosen. Hell, aber völlig trocken gestellt, sind inzwischen auch die abgeblühten Hippeastrum-Töpfe vom Wintergarten auf die Terrasse umgezogen. Sie werden nur noch einmal die Woche gegossen, nicht mehr gedüngt und sobald die Blätter anfangen, gelblich zu werden, wird das Gießen langsam eingestellt. Ihr habt Eure Rittersterne bisher immer weggeworfen, wenn die Blätter eingezogen sind? Schade! Wenn Ihr Eure Pflanzen auch gerne durchkultivieren wollt, dann spickt gerne hier:

https://www.wurzerlsgarten.de/arbeiten/ritterstern-blueten-zum-fest/

Aber schauen wir weiter, wir haben uns heute schon lange genug auf meiner Terrasse aufgehalten.

Bei einem meiner Blicke von der Terrasse nach hinten fiel mir auf, dass ich die Frühlingsbepflanzung auf der Teakholz-Liege gar nicht ausgetauscht habe. Der Pflanzring steht seit Wochen am Boden des Rosenrondells, damit die kleinen Viola cornuta die Gelegenheit haben, sich selbst auszusäen. Da fiel mir mein “Fräulein Säulein” ein, das sich seit Jahren im Wintergarten faul neben den Bromelien räkelt. Jetzt war es tatsächlich nur die Sache einer Minute und das Schweinderl hat seinen endgültigen Platz im Garten gefunden. Es müssen nicht immer Blüten sein, schon gar nicht Saisonpflanzen. Als mein Blick zurückgeht in Richtung Teich, sehe ich zwei Dinge. Erstens positiv, wie schön das Nachmittagslicht das Paradiestor und seine Pflanzen umschmeichelt und weichzeichnet, aber zweitens: Wo sind die Knospen meiner Clematis auf der Rückseite der Rosa ‘Libertas’ geblieben?

Ich gehe zum Paradiestor und schaue über den Teich. Der Frauenmantel muss bald komplett zurückgeschnitten werden, damit er sich nicht unkontrolliert aussamt und damit die frischen neuen Blätter, die anschließend kommen, später das Überwinterungsquartier der Bergmolche zudecken. Der Teich ist wieder einmal am Zuwachsen. Meine große Gartenhilfe Babsi hat den Teich schon mehrmals gerettet und Tonnen Lysimachia und Hechtkraut, oder Tannenwedel, entfernt. Jetzt im Juni kann sie nur die Algen abfischen, der Rest muss warten, bis alle Molche, Libellenlarven und Wasserschnecken geschlüpft sind. Ich gehe weiter zum Steingarten, er ist mit einem blauen Blühteppich von Campanula poscharskyana überzogen. Darum muss auch hier das Absplitten und Jäten noch warten.

Oh, was sehe ich denn da im Steingarten? Habe ich etwa eine neue Gehölzart entdeckt? Mühlenbeckia gastropoda, einen Schneckenbaum? Die drei Weisen philosophieren im Schatten der Kriechenden Glockenblume über mein Schneckenproblem. Habe ich überhaupt eines? Nein, nicht wirklich, ich habe hauptsächlich schneckenresistente Pflanzen und diese so dicht gepflanzt, dass ein evtl. “Verzweiflungsfraß” der Schleimer leicht wegzustecken ist. Ich merke es in der Regel gar nicht, wenn aus dem Überfluss etwas fehlt. Allerdings hat der feuchte Juni einige Schnecken doch das Paradiestor bis zu den köstlichen Klematis-Knospen hinaufkriechen lassen. Nun sind sie eben zu 95 % weg, so etwa passiert halt auch einmal. Ommm!

Braucht Frau Trost, dann braucht sie etwas Neues. Nein, nicht die Schnecken haben mich deprimiert, es sind die Rosen, die so haltlos seit über einem halben Jahr im Rosenrondell herumhängen. Ich habe immer noch keinen passenden, neuen Metallpavillon gefunden. Die Rosen in der Wisteria-Ecke hingegen, die diesen Namen seit zwei Jahren nicht mehr verdient, die haben das Blauregen-Gestell okkupiert und blühen dort ineinander verschlungen. Zufällig sah ich beim Vogelfutter-Einkauf eine toskanische Terrakotta, geformt als Pinienzapfen. Ich dachte an meine Mädchenbüste, die oft etwas bezugslos und halbherzig auf dem Tisch des Rosenrondells als Dekoration diente. In meinem Kopf entstand schnell eine Idee. Ehrlich, wie die Terrakotta und die beiden Lavendelpflanzen in den Einkaufskorb hüpfen konnten, weiß ich nicht mehr so genau, hüstel. Aber, nun sind sie da, und ich verändere die linke Seite vor der Terrasse in eine Toskana-Ecke.

Ich freue mich jetzt schon fubbedoll darauf, die Toskana-Ecke zu vollenden und sie dann im nächsten Jahr erstmals im neuen Ambiente blühen zu sehen. Manchmal ist es dann doch nicht so schlecht, wenn die Zeit im zunehmenden Alter immer schneller voranschreitet.

Wie ging es Euch in Eurem Junigarten 2024? Wart Ihr zufrieden und habt Ihr Alles geschafft, was Ihr Euch für den Juni vorgenommen habt?

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2 Kommentare

  • Hallo Renate,
    bei den Rose mag ich immer gern die ungefüllten, wie die Pimpinellifolia-Sorten. deine sind sehr schön.
    Auf die Nesselblättrige Glockenblume setze ich große Hoffnungen, bisher waren die Schnecken nicht dran.
    VG
    Elke

  • Susanna sagt:

    Hallo Renate,
    du hast eine tolle Auswahl an ungefüllten Röschen. Das Schneckenproblem mit den Clematis habe ich seit dem vergangenen Jahr auch. Die Blüten sind sehr rar geworden.
    Liebe Grüße
    Susanna

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